Leverkusens Coach Tayfun Korkut musste im Vergleich zum 1:1 in Ingolstadt auf Nationalstürmer Volland (Muskelfaserriss) verzichten und beorderte zudem Mehmedi und Dragovic auf die Bank. Neu dabei: Tah, Brandt und Chicharito. Dagegen verzichtete Kölns Trainer Peter Stöger nach dem 4:3-Spektakel gegen Werder Bremen auf personelle Änderungen.
Nach einer hektischen Anfangsphase ergriff Bayer im Derby das Kommando und erspielte sich auch bald einige vielversprechende Möglichkeiten: Der FC bekam in dieser Phase Aranguiz und Kießling nicht wirklich in den Griff. Während der Chilene im Mittelfeld für Wirbel sorgte, kam Kießling vorne gleich mehrfach zu guten Abschlüssen. Der 33-Jährige nutzte diese aber nicht (8., 10., 13.).
Wie man es besser macht, zeigten die Kölner, die ihre erste nennenswerte Chance gleich nutzten: Jojic traf aus der zweiten Reihe ins Schwarze, auch weil Jedvaj entscheidend abfälschte (14.). Mit der Führung im Rücken konnten die Kölner ihr berühmt-berüchtigtes Konterspiel aufziehen. Der FC zog sich ein wenig zurück, überließ dem Gegner die Initiative und sorgte über schnelle Gegenstöße immer wieder für Entlastung.
Die besseren Chancen hatte aber dennoch die Werkself: Chicharito (18., 43.) scheiterte ebenso am glänzend aufgelegten FC-Schlussmann Horn wie Kießling, der bei seiner Doppelchance auch noch an den rechten Pfosten köpfte (37.). Beim Pausenpfiff stand es nach Torschüssen 14:3 für Leverkusen, das obendrein 60 Prozent Ballbesitz hatte und eine klar besser Passquote aufwies. Und dennoch führten die Kölner, die in zwei Grundtugenden des Fußballs (Laufleistung und Zweikämpfe) die Nase vorn hatten.
Klünters tolles Solo leitet die Wende ein
Stöger brachte zum Wiederanpfiff Osako für Zoller und stellte damit das System auf 4-4-2 um. Spielerisch ging es gleich flott los: Kölns Modeste (46.) sowie Brandt (47.) und Chicharito (48.) auf der Gegenseite setzten erste Duftmarken, ehe Klünter ein tolles Solo prima abschloss und das 2:0 für den FC markierte (49.). Bayer stand vor einem Scherbenhaufen, trauerte nun wohl umso mehr den vergebenen Chancen nach und hätte beinahe noch den nächsten Nackenschlag kassiert (Bittencourt, 51.).
Das 0:2 entpuppte sich jedoch als Wendepunkt. Denn auf einmal agierten die Kölner immer passiver, während Bayer mit der Gewissheit, nichts mehr zu verlieren zu haben, plötzlich befreit aufspielte - und binnen elf Minuten auf 2:2 stellte: Zuerst erzielte Kießling per Kopf den Anschluss (60.), ehe der für Chicharito eingewechselte Pohjanpalo mit seiner gefühlt ersten Aktion per Kopf den Ausgleich erzielte (71.).
Danach trat die Werkself aber auf die Bremse, wohlwissend, dass das Remis den sicheren Klassenerhalt bedeutete. Auf der anderen Seite scheuten auch die Kölner nun das letzte Risiko. Beide Mannschaften agierten ein wenig getreu dem Motto "Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach". Folglich verkrampfte die Partie ein wenig, auf dem Platz passierte nicht mehr viel, mit einer großen Ausnahme: Der ebenfalls kurz zuvor eingewechselte Bailey traf in der 87. Minute aus der Distanz den rechten Pfosten, sodass es schlussendlich beim Remis blieb.
Am letzten Spieltag tritt Bayer Leverkusen bei Hertha BSC an, der 1. FC Köln empfängt Mainz 05. Beide Spiele werden am kommenden Samstag um 15.30 Uhr angepfiffen.
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