segunda-feira, 21 de novembro de 2016

Angeknockt ins Derby: SVW auf Punkte-Suche




Pizarro und Kruse (r.) konnten den SVW gegen Frankfurt auch nicht retten
Pizarro und Kruse (r.) konnten den SVW gegen Frankfurt auch nicht retten
Trotz der Rückkehr der Offensivstars Max Kruse und Claudio Pizarro rutscht Werder Bremen vor dem Nordderby in eine sportliche Krise. Trainer Alexander Nouri bekommt die Defensiv-Probleme nicht in den Griff.
Alex Nouri wirkte ziemlich ratlos. Der Trainer von Werder Bremen grübelte über den späten Schock gegen Eintracht Frankfurt - und fand nicht so recht nach einer Erklärung für den nächsten schweren Rückschlag, die vierte Niederlage in Serie. "Uns hat das Quäntchen Glück gefehlt", sagte der 37-Jährige, der mit seinem Team weiter auf dem Relegationsplatz feststeckt: "Wir müssen unsere Fehler minimieren."
Und zwar möglichst sofort. Im Krisen-Nordderby beim Hamburger SV kann sich Werder am Samstag (15:30 Uhr) keinen weiteren Patzer erlauben. Doch die Probleme sind weiter offenkundig. Die Abwehr ist die Schießbude der Liga und kassierte elf Gegentore in den vergangenen vier Spielen. Die Offensivstars Claudio Pizarro und Max Kruse bereichern das Team zwar mit ihrer Qualität, können aber noch nicht über 90 Minuten das Tempo mitgehen.
SVW auf der Suche nach den letzten fünf Prozent
"Wir wollten alle. Irgendwie fehlt bei allen noch das gewisse Etwas, die letzten fünf Prozent", sagte Kruse, der nach langer Verletzungspause ebenso wie Pizarro erstmals in der Startelf stand. Als der Sprit beim Ex-Nationalspieler in der letzten Minute alle war, verlor er den Ball und trug damit eine Teilschuld am Frankfurter Siegtreffer durch Aymen Barkok (90.).
"Ich fand, beide haben unser Spiel belebt und viele Elemente ins Spiel hereingebracht, die uns gut tun", sagte Nouri: "Wir müssen weiter Geduld haben und kein überzogenes Maß anlegen. Beide werden in den kommenden Wochen unheimlich wertvoll sein." Die Einschätzung teilte auch Sportchef Frank Baumann, der angesichts der sportlichen Talfahrt der vergangenen Wochen langsam, aber sicher unruhig wird.
Baumann fordert Punkte ein
"Wir müssen schnellstmöglich die Lehren aus dem Spiel ziehen und schnell mit dem Punkten anfangen", sagte der frühere Nationalspieler, der bis zum Ausgleich durch Frankfurts Torjäger Alexander Meier (52.) eine verbesserte Werder-Elf gesehen hatte. Die Führung von Florian Grillitsch war durchaus verdient (38.). Doch in der zweiten Halbzeit gewährte Werder der Eintracht zu viele Offensivaktionen. Der Siegtreffer fiel zwar zu einem aus Frankfurter Perspektive glücklichen Zeitpunkt, war aber verdient.
Und bringt Nouri in Zugzwang: "Natürlich wünschen wir uns alle eine andere Situation, aber wir müssen uns durch harte Arbeit das Selbstvertrauen zurückholen", sagte der Trainer, der Viktor Skripnik im September beerbt hatte und zum Hoffnungsträger an der Weser aufstieg. Nun erlebt er seine erste wirklich knifflige Phase im Amt. "Ich glaube an das Team und bin voller Überzeugung, dass wir uns für die eingeleiteten Schritte bald wieder belohnen werden", sagte er.
Schon in den kommenden Wochen gilt es. Nach dem Duell beim Erzrivalen Hamburg gastiert der Vorletzte FC Ingolstadt an der Weser.

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