Seit Dienstag trainiert auch der 1. FSV Mainz 05 wieder in Kleingruppen. Ein Umstand, für den Rouven Schröder dankbar ist. Der Sportvorstand der Rheinhessen plädiert gegenüber dem kicker für ein vernünftiges Augenmaß bei der Wiederaufnahme des Spielbetriebs - aus gesundheitlichen wie gesellschaftlichen Gründen.
Denn angesichts einer aufkommenden Extrawurst-Debatte mahnt Schröder eindringlich: "Eines ist klar: Der Fußball hat keine Sonderrolle!" Zuletzt hatte es auch Kritik am Kleingruppen-Training gegeben, das die meisten Bundesligisten und Zweitligisten im Verlauf der vergangenen neun Tage jeweils mit behördlicher Ausnahmegenehmigung wiederaufgenommen hatten - auch die Nullfünfer am Dienstag. Für jene Übungsmöglichkeiten "sind wir sehr dankbar", betont Schröder und erklärt: "Wenn die Behörden sagen würden, es geht zurück ins Individualtraining, dann haben wir das selbstverständlich mit voller Überzeugung zu akzeptieren." Beim FSV arbeiteten sie zur weitgehenden Kontaktvermeidung ihrer Profis ein Konzept aus, das lokale Gesundheitsamt hatte nach Angaben von Trainer Achim Beierlorzer kaum Änderungswünsche daran.
Doch Pass- und Laufeinheiten sind das eine, Spielbetrieb - auch ohne Zuschauer - das andere. Diverse Szenarien werden in Ligakreisen durchgespielt. Schröder, davon kann man getrost ausgehen, kennt sie als Mitglied der Fußballkommission alle. "Es muss gesundheitlich und gesellschaftlich passen", sagt der 44-Jährige. Selbstredend hofft auch der bezahlte Fußball auf eine Entspannung der Situation. Bis zum 20. April aber werde man nicht von Erleichterungen welcher Art auch immer reden können, hatte Kanzleramtschef Helge Braun in Bezug auf die Gesamtlage in der Bundesrepublik betont. Und sollten dann tatsächlich Einschränkungen heruntergefahren werden, weiß Schröder, den Lieblingssport der Deutschen richtig einzuordnen: "Wenn es unter Umständen seitens der Politik Lockerungen gibt, dann wird der Fußball natürlich keine Priorität sein. Wir wissen, dass wir zurecht den Hebel nicht in der Hand haben."
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