Dortmunds Coach Lucien Favre reagierte auf das jüngste 3:4 in Leverkusen, die zweite dramatische Niederlage in Serie (zuvor das 2:3 in Bremen im Achtelfinale des DFB-Pokals), mit zwei personellen Wechseln: Rechtsverteidiger Piszczek und Offensivmann Hazard rückten für Akanji (Bank) und Brandt (Anriss des Außenbands im Sprunggelenk) in die Startelf. Während zudem Kapitän Reus (Muskelverletzung) weiterhin fehlte, gehörten somit die Winterneuzugänge Can und Torjäger Haaland (sieben Bundesliga-Treffer in vier Ligaspielen) erneut zum Startaufgebot der Westfalen.
Frankfurts Trainer Adi Hütter sah derweil nach dem deutlichen 5:0 gegen Augsburg, dem fünften ungeschlagenen Pflichtspielauftritt in diesem Jahr (vier Siege), nur einmal Grund zu Veränderung: Rode kehrte anstelle von Kohr (Bank) auf die Sechs zurück.
BVB-Abwehr und SGE-Defensive regieren
Rode und vor allem Abräumer Ilsanker sorgten dann auch in den ersten Minuten dafür, dass sich die BVB-Akteure mit ihren Angriffsbemühungen die Zähne ausbissen. Weil im Umkehrschluss allerdings gegen eine dieses Mal sehr konzentrierte Abwehr der Schwarz-Gelben auch für die Hessen nichts ging, plätscherte das Geschehen etwas vor sich hin.
Guerreiros Aluprobe und Piszczeks Adlerauge
Mit fortschreitender Zeit gewährten die teilweise zu tief stehenden Adlerträger den agileren, spielerisch auch besseren Borussen mehr Räume - und ließen sie kombinieren. Bis auf einen Pfostenschuss via Freistoß von Guerreiro (9.) hatte das lange noch keine Folgen, in Minute 33 war es allerdings soweit: Nach einer abgelenkten Guerreiro-Flanke schaltete Hakimi rechts im Strafraum schnell und passte in den Rückraum zu Piszczek. Der polnische Routinier (34) zog sofort mit links äußerst präzise ab und traf unhaltbar rechts unten zum verdienten 1:0-Pausenstand. Damit hatte sich die Hereinnahme des Oldies, der in der Bundesliga zuletzt am 12. Spieltag der vergangenen Saison (2:1 in Mainz am 24. November 2018) getroffen hatte, direkt aus.
Sancho ganz einfach, Haaland ganz einfach
Mit Wiederbeginn wollte SGE-Coach Hütter mehr Druck nach vorn entfachen und brachte deswegen Stürmer Dost an die Seite von Silva, Gacinovic musste dafür weichen. Eine Maßnahme, die komplett verpuffte. Der Österreicher musste in den Folgeminuten mit ansehen, wie seine Schützlinge reihenweise Fehler begingen und sich gerade in der Abwehr Auflösungserscheinungen zeigten.
Erst verlor Ndicka den Ball fatal, sodass Witsel links raus zum komplett vergessenen Sancho passte. Der Engländer zog in den Strafraum, wo ein viel zu übereifriger Abraham mit einer simplen Grätsche vorbeirutschte, und schloss unhaltbar aus nächster Nähe ins linke untere Eck zum 2:0 ab (50.). Doch nicht nur das: Nach einem erneuten Patzer im Aufbau kombinierten die Westfalen zackig über Guerreiro, Sancho und Hakimi, ehe der einfache Querpass ins Zentrum auf Haaland folgte. Der Norweger brauchte nur noch einzuschieben und durfte im Anschluss das 3:0 sowie sein achtes Bundesliga-Tor im fünften Einsatz feiern (54.).
Toure bedient Guerreiro - und Trapp ist bedient
Wenig verwunderlich zog sich der BVB mit der klaren wie hochverdienten Führung etwas zurück. Und weil sich auch die Eintracht immer mehr mit der Niederlage abfand, passierte eine längere Zeit nicht mehr viel. Das Spiel plätscherte vor sich hin - bis zur 74. Minute, als Toure nach einem Dortmunder Vorstoß den Ball nicht klärte, sondern direkt in den Fuß von Gegenspieler Guerreiro spielte. Der portugiesische Europameister von 2016 feuerte die Kugel schnurstracks rechts unten ins Eck, stellte auf 4:0 und machte aus SGE-Keeper Trapp den ärmsten Frankfurter an diesem tristen Abend. Der Schlussmann schüttelte nur noch den Kopf, kassierte aber immerhin kein Gegentor mehr.
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