Gute Laune nach sechs Toren: Der FC Bayern München machte die Meisterschaft mit einer 6:0-Gala in Wolfsburg dingfest.
Wolfsburgs Trainer Andries Jonker baute seine Startformation im Vergleich zum knappen 0:1 in Berlin etwas um: Rodriguez kehrte in die Innenverteidigung zurück, auch Didavi und Horn begannen. Sie ersetzten Guilavogui (5. Gelbe Karte), Vieirinha (Bank) und Malli (Rückenprobleme). Weil Rodriguez in die Abwehr rückte, kehrte Kapitän Luiz Gustavo auf seine angestammte Position auf der Doppelsechs zurück.
Bayern-Coach Carlo Ancelotti nahm nach dem bitteren 2:3 im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Borussia Dortmund ebenfalls drei Wechsel vor: Kimmich, Müller und Coman starteten anstelle von Xabi Alonso (krank, nicht im Kader), Vidal und Ribery (jeweils Bank). Der Auftrag der Münchner war durch das 0:0 von RB Leipzig am Nachmittag gegen Ingolstadt klar: mit einem Auswärtsdreier die Meisterschaft einfahren.
Wolfsburg hält zunächst gut mit
Dieses Unterfangen ging der Rekordmeister auch von Beginn an mit Nachdruck an: Ab der 1. Spielminute übernahm der Tabellenführer das Kommando, wenngleich auch einige Fehlpässe immer wieder Einzug fanden. Das lag wiederum auch daran, dass Wolfsburg sich zwischenzeitlich immer wieder in den Zweikämpfen gut anstellte und defensiv die Räume geschickt verdichtete.
Sogar einige Halbchancen sprangen für die Niedersachsen heraus: Gomez, der sich körperlich vor allem gegen Kimmich ein paar Mal stark behauptete, versuchte es mit einem Kunstschuss (8.). Dann setzte sich Didavi über links ordentlich in Szene (15.).
Eröffnete den Torreigen mit einem direkten Freistoßtreffer: David Alaba.
© Getty Images
In der Folge schaltete Bayern allerdings einen Gang höher - und schon klingelte es ein erstes Mal: Alaba übernahm bei einem Freistoß aus 25 Metern die Verantwortung und schlenzte das Leder perfekt rechts oben ins Tor (19.). Casteels war trotz prächtiger Streckung machtlos. Apropos Casteels: Der Belgier verhinderte zunächst mit zwei spektakulären Paraden gegen Lewandowski und Müller das 0:2 (22.), sodass Didavi auf der anderen Seite die Chance auf den Ausgleich hatte - und liegen ließ (23.).
Lewandowski macht den Deckel drauf
Die Messe sollte in der Folge und noch in der ersten Hälfte schnell gelesen sein - und das nach einem wunderschönen Doppelpack von Lewandowski. Der polnische Top-Torjäger feuerte den Ball zunächst nach überlegtem Zuspiel von Müller in den rechten Winkel (36.), ehe der 28-Jährige nach Pass von Coman freistehend rechts unten einschoss (45.). Mit seinen Saisontoren 27 und 28 machte Lewandowski somit bereits frühzeitig die sichere Meisterschaft der Münchner am 31. Spieltag fix.
Lattenknaller von Alaba
Wer nun glaubte, dass die zweiten 45 Minuten zu einer Art Schaulaufen werden würden, der wurde eines Besseren belehrt: Denn Wolfsburg kam mit frischem Mut und Willen aus den Katakomben - und auch München zeigte sich weiter spielfreudig. Möglichkeiten gab es ebenfalls: Beinahe verkürzte erst Bazoer auf 1:3 (47.), ehe auf der anderen Seite Alaba die Haltbarkeit des Querbalkens TÜV-gerecht prüfte (48.).
Robben mit dem Schlusspunkt
Mit fortschreitender Zeit verpuffte allerdings auch immer mehr der innere Antrieb der Wölfe, die offenbar wussten, dass gegen diesen spielstarken FCB kein 0:3-Rückstand mehr aufgeholt werden konnte. Die VfL-Köpfe sanken gar noch tiefer, als das 0:4 folgte: Über die rechte Seite arbeiteten sich Müller und Robben - auch mit etwas Glück - nach vorne. Der Niederländer zog schließlich in gewohnter Manier nach innen, ehe der präzise Flachschuss ins rechte untere Eck folgte (66.). Zu diesem Zeitpunkt hatten sich Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge & Co. auf der Tribüne längst das wohlverdiente Feiertagsbier geholt.
Rekord-Meisterschaft nach Gala
Deutscher Meister - und Torjäger-Kanone? Auch dank Doppelpacker Robert Lewandowski feierte der FC Bayern die fünfte Meisterschaft in Serie.
Grund zum Anstoßen hatten die Offiziellen auch noch während der Partie: Denn nachdem sich Luiz Gustavo wegen eines taktischen Fouls die Gelb-Rote Karte geholt hatte (78.), überraschte Kimmich den VfL mit seiner schnellen Ausführung in die Spitze. Lewandowski war auf und davon und schoss den Ball aus spitzem Winkel an den rechten Pfosten. Müller passte auf und staubte zum 5:0 ab (80.). Der auffällig agile und spielfreudige Kimmich machte am Ende gar noch mit seinem saftigen Rechtsschuss (erstes Tor seit dem 7. Spieltag) das halbe Dutzend klar (85.).
Dann konnten die Feierlichkeiten beginnen: Rekordmeister Bayern München krönte sich zum fünften Mal in Serie (Rekord) und zum 27. Mal insgesamt zum Deutschen Meister.
Am nächsten Samstag tritt Wolfsburg, das noch mitten im Abstiegskampf hängt, um 15.30 Uhr auswärts in Frankfurt an. Bayern empfängt zeitgleich Schlusslicht Darmstadt 98.
Aufstellungen, Einwechslungen & Reservebänke
VfL Wolfsburg |
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Bayern München |
Tore & Karten
Gelb-Rote Karten
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Spieldaten
VfL Wolfsburg | Bayern München | |||
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Tore | 0 | : | 6 | Tore |
Torschüsse | 7 | : | 17 | Torschüsse |
gespielte Pässe | 380 | : | 601 | gespielte Pässe |
angekommene Pässe | 301 | : | 526 | angekommene Pässe |
Fehlpässe | 79 | : | 75 | Fehlpässe |
Passquote | 79% | : | 88% | Passquote |
Ballbesitz | 39% | : | 61% | Ballbesitz |
Zweikampfquote | 51% | : | 49% | Zweikampfquote |
Foul/Hand gespielt | 12 | : | 10 | Foul/Hand gespielt |
Gefoult worden | 10 | : | 11 | Gefoult worden |
Abseits | 4 | : | 5 | Abseits |
Ecken | 4 | : | 4 | Ecken |
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