segunda-feira, 28 de novembro de 2016

100-Tore-Ibisevic sichert Hertha-Sieg und fliegt



Hertha BSC ist am 12. Spieltag der Bundesliga auf den 3. Tabellenplatz zurückgekehrt. Gegen den 1. FSV Mainz 05 siegten die Hauptstädter dank Vedad Ibisevic 2:1 (1:1). Beide Teams kassierten einen Platzverweis.


Vor 37.852 Zuschauern im Olympiastadion brachte der 20-jährige Aaron Seydel die Mainzer bei seinem Bundesliga-Debüt in Führung (25.). Nach Sami Allagui und Morten Rasmussen ist Seydel der dritte Nullfünfer der Geschichte, der bei seiner Bundesliga-Premiere traf.
Vedad Ibisevic glich die Partie in der 36. Minute aus, ehe Jean-Philippe Gbamin in der zweiten Hälfte mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde (62.). Ibisevic drehte die Partie mit seinem 100. Bundesliga-Tor komplett (67.). Er ist erst der sechste ausländische Spieler, der diese Marke knackt.

Allerdings erlebte der Doppel-Torschütze nicht das Ende der Partie: Ibisevic sah ebenfalls Gelb-Rot (74.). Es war bereits der vierte Platzverweis seiner Karriere.
Die Hertha ist als einziges Team im deutschen Profifußball weiter ohne Punktverlust zu Hause. Mit nun 24 Punkten stehen die Berliner wieder auf Platz drei der Tabelle - weiter drei Punkte hinter den Bayern.
Reaktionen:
Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Wir haben kontrolliert gespielt und dann aus dem Nichts ein Tor kassiert. Wir sind aber ruhig geblieben und haben den Ausgleich und dann noch den Siegtreffer gemacht. Am Ende haben wir verdient gewonnen."
Martin Schmidt (Trainer FSV Mainz): "Wir hätten heute was verdient gehabt. Wir nehmen aber eine gute Leistung mit nach Hause. In der zweiten Halbzeit waren wir besser, hatten nicht mehr so viele Fehlpässe. Aber wir hätten eine Führung gebraucht, um etwas mitzunehmen."
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Bei der Hertha gibt es im Vergleich zum 0:0 in Augsburg zwei Änderungen in der Startelf: Lustenberger und Haraguchi beginnen für Skjelbred (Muskelfaserriss) und Esswein (Bank).
Schmidt wechselt die Mainzer Startelf viermal gegenüber der Europa-League-Partie gegen St. Etienne (0:0). Donati, Bungert, De Blasis und Seydel (erstmals in der Bundesliga) spielen für Bell, Brosinski (beide gelbgesperrt), Cordoba und Onisiwo (beide Bank).
20.: Plattenhardt bringt eine Flanke von 20 Metern halblinks in den Strafraum, wo sich Ibisevic hochschraubt. Er drückt die Kugel per Kopf ganz knapp links am Kasten vorbei.
25., 0:1, Seydel: Öztunali wackelt rechts am Strafraum Plattenhardt aus und bringt die Hereingabe Richtung Tor. Der abgeblockte Ball landet bei Seydel, der aus sieben Metern trifft.

36., 1:1, Ibisevic: Ein langer Ball landet von Baloguns Kopf bei Kalou. Der bedient am Sechzehner Ibisevic, der sich direkt dreht und aus 16 Metern rechts unten ins Eck abschließt. Bungert ist zu weit weg vom Gegenspieler, Lössl ist auch nicht rechtzeitig unten.


49.: Bussmann ist links im Strafraum frei durch und vergibt die Abschluss-Chance. Er dreht ein und spielt den Querpass, wird dabei von Haraguchi rustikal von den Beinen geholt. Winkmann pfeift nicht - Fehlentscheidung.
62., Gelb-Rote Karte, Gbamin: Gbamin wird im Zweikampf mit Lustenberger abgedrängt und trifft dann Plattenhardt. Winkmann zeigt ihm erneut Gelb - für sein zweites Foul im Spiel. Eine zu harte Entscheidung!
67., 2:1, Ibisevic: Was ein Flippertor! Es ist Ibisevics 100. in der Bundesliga. Der Angreifer leitet es selbst ein. Darida behält im Strafraum die Übersicht und legt zurück auf Stark, der sofort abzieht. Der Schuss wird abgefälscht, Kalou reagiert am schnellsten, legt zurück auf Ibisevic, der den Fuß hinhält und mit etwas Glück trifft.
74., Gelb-Rote Karte, Ibisevic: Der Doppel-Torschütze muss runter! Ibisevic, der schon Gelb hat, zieht ein unnötiges taktisches Foul und fliegt. Richtig von Winkmann.
84.: Latte! Malli haut einen Freistoß aus gut 20 Metern ans Aluminium. Jarstein war noch mit den Fingerspitzen dran.
Fazit: Etwas glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg für die Hertha. Allerdings auch etwas begünstigt durch Winkmanns Fehlentscheidungen.
Der Star des Spiels: Salomon Kalou. War bei beiden Treffern entscheidend beteiligt und auch sonst für die Mainzer Hintermannschaft nicht wirklich greifbar. Arbeitete auch gegen den Ball stark und gewann gleich siebenmal die Kugel für die Hertha zurück. Auch stark: Ibisevic bis zu seinem unnötigen Platzverweis.
Der Flop des Spiels: Valentin Stocker. Fand keinerlei Bindung zum Spiel. Gewann nur jeden dritten Zweikampf, kam nur auf 23 Ballaktionen. Bot sich nicht an, die Hertha spielte folglich um ihn herum. Musste in der 64. Minute runter.
Der Schiedsrichter: Guido Winkmann. Ganz schwaches Spiel des Unparteiischen, der die Partie sogar aktiv beeinflusste. Ließ zu viel laufen - was die Spieler in der einen oder anderen Szene schmerzhaft bezahlten. Bei Haraguchis Einsteigen gegen Bussmann hätte es Elfmeter geben müssen (49.), die Gelb-Rote Karte gegen Gbamin war deutlich zu hart. Der Platzverweis gegen Ibisevic war jedoch korrekt.
Das fiel auf:
  • Beide Teams begannen abwartend, die ersten Offensivbemühungen zeigte die Hertha vor allem über Ibisevic. Die Mainzer Führung deutete sich zwar nicht an, brachte die Rheinhessen aber deutlich besser ins Spiel.
  • Es war ein Spiel der vielen Wendungen. Die Teams wechselten sich ab, das Tempo zu bestimmen. Bei den Mainzern ging viel über die rechte Seite (in der ersten Hälfte 53,8 Prozent aller Angriffe) mit dem starken Öztunali und seinem aggressiven Backup Donati. Die Hertha agierte dahingehend viel ausgeglichener auf den Flügeln und im Zentrum.
  • Die Partie lebte vom großen Einsatz beider Teams. Sowohl Hertha als auch Mainz betrieben einen großen Pressing-Aufwand - entsprechend spielte sich vieles im mittleren Felddrittel ab.
  • Das Spiel entwickelte sich sehr ausgeglichen. Entsprechend war es für Mainz bitter, dass Winkmann die Gäste in zwei wesentlichen Szenen benachteiligte. Ibisevic' unnötige Aktion stellte das personelle Gleichgewicht wieder her - Mainz, das den stämmigen Cordoba noch brachte, fehlte aber die Durchschlagskraft.



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