Aus Glasgow berichtet Stephan von Nocks
Es wird ein Spiel, auf das sich jeder Fußballfreund einfach freuen muss. So sieht es auch Rudi Völler, zumindest grundsätzlich. Doch der Coronavirus, dessen Auswirkungen auch Völler beschäftigen, überlagert derzeit alles. Dennoch schwärmt der 59-Jährige vor der Partie von Bayer 04 bei den Glasgow Rangers von der kultigen Spielstätte: "Ich kenne das Stadion", sagt Völler, "ich habe dort vor vielen Jahren noch als Aktiver in der Champions League spielen dürfen." Dürfen!
Der ehemalige Weltklassestürmer weiß, was auf die Werkself zukommt, und er sieht dem mit Zuversicht entgegen. "Tolle Fans, überragende Stimmung, ganz nah dran. Das ist auch für uns stimulierend Wir wollen ein tolles Spiel abliefern und die Basis legen, dass wir eine Runde weiterkommen", fordert er.
Der Platz wird sehr tief sein, sehr schlecht sein.RUDI VÖLLER
Doch keine Medaille ohne Kehrseite. Das Ibrox-Stadium, das es Völler so angetan hat, bietet neben der Atmosphäre auch eine in Mitleidenschaft gezogene Spielfläche. Das Abschlusstraining beider Klubs im Stadion war deswegen schon abgesagt worden. "Der Platz wird sehr tief sein, sehr schlecht sein. Aber das ist halt manchmal so zu dieser Jahreszeit", betont Völler.
Bedingungen dürfen "für uns keine Ausrede sein"
Für die 90 Minuten erwartet der Geschäftsführer unabhängig von Wetter und Platzverhältnissen einen heißen Ritt. In der Europa League haben die Rangers die jüngsten sechs Heimspiele nicht verloren. "Mit dem Publikum im Rücken ist alles möglich. Die werden jeden Angriff abfeiern und die Spieler werden vor ihren Anhängern nach vorne gepeitscht werden. Das wissen wir. Wir werden mit unseren fußballerischen Möglichkeiten einiges dagegensetzen können, aber wir müssen auch die Bedingungen annehmen und wir werden sie auch annehmen." Alibis lässt er demzufolge nicht gelten. "Die Zuschauer, die Platzverhältnisse und der Regen - das wird sicherlich ein Vorteil sein für die Schotten, aber das darf für uns keine Ausrede sein."
Gleiches gilt für die Personalsituation. Durch den Ausfall von Lucas Alario (Schulterverletzung) und Daley Sinkgraven (Halsentzündung) ist das Lazarett auf sechs Akteure angewachsen. "Trotzdem darf man nicht jammern. Wir haben ja auch im Winter nochmal nachgelegt, damit wir genau in diesen englischen Wochen rotieren können. Das hat der Trainer hervorragend gemacht." In Glasgow soll ihm das erneut gelingen.
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