Gleich ist bei beiden Teams, dass sie mit sehr viel Zuversicht in den Saisonendspurt gehen, was vor allem bei den Bremern neu ist. Doch die Norddeutschen waren der große Gewinner des Wochenendes. Selbst klar in Paderborn gewonnen, dazu Niederlagen der direkten Konkurrenz aus Düsseldorf und Mainz - besser hätte es für die Grün-Weißen nicht laufen können. "Ich gehe davon aus, dass wir den Klassenerhalt schaffen", sagte Angreifer Niclas Füllkrug nach seinem Comeback mit Torerfolg voller Optimismus.
Die Bremer haben sich in eine Position gebracht, die ihnen noch vor ein paar Wochen niemand zugetraut hätte: Sie haben sogar den direkten Klassenerhalt wieder selbst in der Hand. Nach dem schweren und nahezu aussichtslosen Duell mit den Bayern folgt am Samstag der brisante Vergleich mit dem schwächelnden FSV Mainz 05. Am letzten Spieltag gastiert dann der 1. FC Köln an der Weser.
In Paderborn bewiesen die Grün-Weißen, dass sie mit Druck umgehen können. Gegen die Bayern ist dieser am Dienstag eigentlich gering, denn niemand erwartet etwas von den Bremern. Da Mainz am Mittwoch in Dortmund vor einer ähnlich schweren Aufgabe steht, dürfte sich an der Gesamtkonstellation im Normalfall nichts ändern.
Doch einfach abschenken werden sie die Partie gegen die Münchner nicht. Dafür steckt nach wie vor zu viel Prestige in den Duellen zwischen Nord und Süd, und am Dienstag steht auch einfach zu viel auf dem Spiel. "Es ist eine unglaublich schwere Aufgabe, gegen eine unglaublich dominante Bayern-Mannschaft, die so dominant ist wie schon lange nicht mehr", sagte Kohfeldt. "Aber natürlich haben wir eine Idee, wie wir ihnen begegnen wollen."
Dass am Ende auch das Torverhältnis im Abstiegskampf bedeutsam sein kann, soll ebenfalls keine Rolle spielen. "Ich kann mich ja nicht vor die Mannschaft stellen und sagen: bitte nicht 0:6 verlieren. Vorher nur über das Torverhältnis und die Höhe der Niederlage zu reden, das geht nicht", sagte der Werder-Coach, der daher auch seine beste Formation aufbieten will. "Ich werde keinen Spieler schonen."
Dass bei den Bayern in Robert Lewandowski und Thomas Müller zwei Weltklasseleute zurückkehren, macht die Aufgabe für Werder nicht einfacher. "Das ist schon noch einmal eine andere Qualität", gab auch Kohfeldt zu. Dennoch soll die Meisterfeier der Bayern noch einmal um ein paar Tage verschoben werden. "Wir haben nichts vorbereitet. Es kann gut sein, dass die Bayern was vorbereiten, aber wir hoffen, dass sie es danach wieder einpacken können", sagte Bremens Geschäftsführer Frank Baumann.WERDER BREMEN: STATISTIKEN, FAKTEN UND FORM
Werders Heimspiele in dieser Saison liefern eine Bilanz des Grauens. In der Heim-Wertung sind die Grün-Weißen ein klarer Kandidat für die 2. Liga. Lediglich ein einziger Dreier gelang der Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt in 15 Partien auf eigenem Platz. Dazu gab es auch nur drei Unentschieden, aber satte elf Pleiten.
Ebenfalls erschreckend ist die Torausbeute. Ganze neunmal trafen die Werder-Profis zu Hause ins gegnerische Tor. Das sind in jeglicher Hinsicht die schlechtesten Werte der gesamten Liga. Diese eklatante Heimschwäche könnte Bremen am Ende den Klassenerhalt kosten.
Immerhin sendete Werder mit dem 5:1-Sieg bei Schlusslicht Paderborn am Samstag ein deutliches Lebenszeichen. Zuletzt holte man passable zehn Punkte aus sechs Spielen und stellte damit den Anschluss an den Nicht-Abstiegsplatz 15 her. Dort liegt Mainz 05 mit drei Zählern Vorsprung. Mit Düsseldorf auf Relegationsplatz 16 ist man nun punktgleich (beide 28 Zähler).
BAYERN MÜNCHEN: STATISTIKEN, FAKTEN UND FORM
Solche Probleme kennen die Bayern nur aus Erzählungen. Genau wie Niederlagen. Die letzte gab es im Dezember des vergangenen Jahres (1:2 in Gladbach). Seitdem marschiert die Flick-Elf durch die Liga. Die logische Folge: Der Spitzenreiter hat nun die Möglichkeit, am drittletzten Spieltag den Meistertitel klar zu machen.
Gewinnt der FCB, kann ihnen Dortmund die achte Meisterschaft in Serie nicht mehr streitig machen.
Die Bayern wollen aber nicht nur die Schale, sondern sind auch weiterhin auf Tor-Rekordjagd. Aktuell stehen sie bei 92 erzielten Treffern. Um den Allzeit-Bestwert von 101 zu knacken, den ebenfalls der Rekordmeister hält (in der Saison 1971/72), fehlen also noch zehn Treffer in den verbleibenden drei Partien. Mit den Gegnern Bremen, Freiburg und Wolfsburg kein unrealistisches Unterfangen.
Ebenfalls noch in Reichweite ist der Tor-Rekord von Gerd Müller (40 Tore) für Robert Lewandowski. Der Pole steht aktuell bei 30 Treffern. Hinzukommt: Keiner ist in dieser Saison auf fremden Plätzen so treffsicher wie die Bayern (42 Auswärtstore). Mehr Quoten und Wetten auf die Bayern finden Sie hier.
Voraussichtliche Aufstellungen: Werder Bremen – Bayern München
Welche Elf Werder-Trainer Florian Kohfeldt ins Rennen schickt, ist äußerst ungewiss. Schont er seine Besten für das so wichtige Abstiegsduell gegen Mainz am Samstag oder vertraut er den Paderborn-Siegern? Außer den nach ihren Verletzungen weiter fraglichen Claudio Pizarro und Ömer Toprak steht Kohfeldt sein kompletter Kader zur Verfügung.
Bei den Bayern kehren Top-Torjäger Lewandowski und Top-Vorlagengeber Thomas Müller nach abgesessenen Gelb-Sperren zurück in die Startelf. Trainer Hansi Flick fehlen die Langzeitverletzten Süle und Coutinho sowie Tolisso. Ebenfalls fehlen wird Thiago, der sich einer Leisten-OP unterziehen musste und in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen wird.
Werder Bremen – Bayern München: Wett-Tipps und Prognose
Der FC Bayern wird seiner Favoritenstellung locker gerecht und fährt mit einem ungefährdeten Auswärtssieg seine 30. Meisterschaft ein. Angesichts der extremen Heimschwäche Werders und der löchrigen Abwehr (die zweitschlechteste der Bundesliga) wird es für die Gastgeber nichts zu holen geben. Das sehen auch die Buchmacher so. Für einen Bayern-Erfolg mit mindestens zwei Toren Unterschied erhält man bei Bet365 eine Quote von 1,53. Ebenfalls interessant könnte die Wette „Bayern gewinnt und Robert Lewandowski erzielt mindestens zwei Tore“ sein. Hier gibt es zudem noch weitere Bayern Quoten.
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