domingo, 27 de novembro de 2016

Eintracht Frankfurt bremst Borussia Dortmund aus



Dämpfer für Schwarz-Gelb. In der Main-Metropole muss das Team von Thomas Tuchel eine bittere Niederlage einstecken. Auch ein Dreier-Wechsel bringt nichts ein. Die Analyse.
Borussia Dortmund ist nach der Traumwoche mit dem Sieg über Bayern München und dem 8:4-Spektakel gegen Legia Warschau wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Bei Eintracht Frankfurt unterlag der BVB mit 2:1 (0:0).
Vor 51.500 Zuschauern in der Commerzbank Arena erzielte Szabolcs Huszti nur 16 Sekunden nach Wiederanpfiff in der zweiten Halbzeit die 1:0-Führung für die Hausherren.
Marco Reus kam durch seine Einwechslung in der 58. Minute zu seinem Bundesliga-Saisondebüt für Borussia Dortmund und seinem Comeback nach 196 Tagen.
Auf Vorlage des eingewechselten Ousmane Dembele erzielte Pierre-Emerick Aubameyang per Kopf den 1:1-Ausgleich für den BVB (77.). Nur wenige Sekunden später traf Haris Seferovic nach Huszti-Assist zur erneuten Führung für die Eintracht (79.). Es war bereits das fünfte Jokertor der Frankfurter in der laufenden Saison.
Für die Eintracht war es der dritte Bundesliga-Heimsieg gegen den BVB in Serie (zuletzt 1:0, 2:0). Mit 24 Punkten stehen die Hessen drei Punkten vor den Dortmundern, die ihrerseits nun neun Zähler Rückstand auf Spitzenreiter RB Leipzig haben.
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Kovac verändert seine Startelf nach dem 2:1-Sieg am vergangenen Sonntag gegen Werder Bremen auf zwei Positionen. Hector und Meier rücken ins Team, dafür machen Hrgota und Mascarell Platz.
Beim BVB rotiert Tuchel nach dem 8:4-Spektakel gegen Legia Warschau munter zurück. Lediglich Weidenfeller, Castro und Ginter bleiben in der Startformation. Im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Bayern München sind es dagegen nur zwei Änderungen. Weidenfeller steht anstelle des verletzten Bürki im Tor und Castro spielt statt Bartra.
29.: Was für eine Aktion! Aubameyang hebt den Ball gefühlvoll über Abraham und zieht dann vom rechten Fünfereck aus der Drehung ab - knapp am linken Außenpfosten vorbei.
36.: Doppelchance für die Eintracht: Erst hat Huszti zentral vor dem Tor viel Platz. Statt abzulegen, zieht er selbst mit Vollspann ab und fordert Weidenfeller mit seinem zu zentralen Abschluss kaum. Der Abpraller landet auf dem rechten Flügel bei Chandler. Dessen Flanke ans rechte Fünfereck nimmt Meier direkt, setzt ihn jedoch ans Außennetz.

46., 1:0, Huszti: Nur 16 Sekunden nach Wiederanpfiff geht die Eintracht in Führung! Nach dem Anstoß fliegt ein langer Ball in die Dortmunder Hälfte. Die Schwarz-Gelben bekommen das Leder nicht weg. Fabian schickt Chandler auf den rechten Flügel. Dieser legt aus vollem Lauf zurück an die Sechzehnergrenze, wo Huszti volles Risiko geht und das Leder unters Dach drischt.
64.: Nach einem Pass von Reus in den Sechzehner setzt sich Aubameyang körperlich robust gegen Abraham durch und kommt aus kürzester Distanz zum Abschluss. Hradecky hat den Winkel allerdings geschickt verkürzt und begräbt den Ball unter sich.
76.: Beinahe die Entscheidung! Wieder schickt Fabian Chandler auf Rechtsaußen. Diesmal spielt der US-Amerikaner steil auf den mitgelaufenen Seferovic. Dessen Schuss streicht am rechten Außenpfosten vorbei.
77., 1:1, Aubameyang: Auf dem rechten Flügel wackelt Dembele Oczipka aus, zieht den Sprint an und flankt dann scharf an den Fünfer. Dort hat sich Aubameyang gelöst und köpft das Leder druckvoll ins kurze Eck zum Ausgleich.
79., 2:1, Seferovic: Im Gegenzug stellt die Eintracht die Führung wieder her. Seferovic leitet den Treffer selbst ein und bedient Huszti an der Strafraumgrenze. Dieser lässt tropfen. Der Eidgenosse trifft per Flachschuss mit links aus 18 Metern. Weidenfeller ist noch dran, kann den Einschlag jedoch nicht verhindern.
90.+2: Unfassbar! Dembele zieht von rechts zur Mitte, schlägt einen Haken und schlenzt das Leder an die Unterkante der Latte. Riesiges Pech für den BVB!
Fazit: Aufgrund der starken zweiten Halbzeit geht der Sieg für mutige Frankfurter in Ordnung. Am Ende aber zweimal im Glück, als dem BVB ein Elfmeter verwehrt wurde und Dembele die Latte traf.

Der Star des Spiels: Szabolcs Huszti. Der Spezialist für die wichtigen Gegner. Hatte bereits gegen den FC Bayern getroffen. Auch gegen den BVB sehr präsent, hatte er im ersten Durchgang die erste gute Gelegenheit für die Frankfurter. Nach der Halbzeit mit seinem Treffer (46.) und seinem Assist für Seferovic (79.) der Matchwinner.
Der Flop des Spiels: Adrian Ramos. Wirbelte die Frankfurter Defensive in der Anfangsphase zwar mit häufigen Positionswechseln durcheinander, war unter dem Strich jedoch wirkungslos. Gewann nur 28 Prozent seiner Zweikämpfe (Tiefstwert), brachte nur 56 Prozent seiner Pässe an den Mann (Tiefstwert) und brachte kein Tempo auf den Flügel. Folgerichtig nach einer knappen Stunde ausgewechselt.
Der Schiedsrichter: Wolfgang Stark. Musste zu Beginn nach einem Zusammenstoß mit Schürrle kurz behandelt werden, konnte jedoch weitermachen. Danach lange ohne Probleme mit einer weitgehend fair geführten Partie. Hätte bei Abrahams Halten gegen Reus in der 83. Minute jedoch auf Strafstoß für Dortmund entscheiden müssen. Verzichtete darauf, mehr Öl ins Feuer zu gießen, als er in der 95. Minute Schmelzer für dessen leichten Rempler nur Gelb zeigte.

Das fiel auf:
  • Die Eintracht begann wie zuletzt üblich in einem 3-6-1, das sich bei gegnerischem Ballbesitz in ein 5-4-1 verwandelte. Bereits in den ersten Minuten war den Hessen das hohe Selbstvertrauen in dieser Saison anzumerken. Die Spieler der SGE pressten aggressiv auf den Spielaufbau der Gäste.
  • Die Hereinnahme von Castro für Bartra im Gegensatz zum Bayern-Spiel hatte bei Borussia Dortmund eine Systemänderung zur Folge. Von Beginn an formierten sich die Schwarz-Gelben in einem 4-3-3. Zentral vor der Viererkette agierte Weigl, Götze und Castro spielten in den Halbräumen. Im Angriff kam Schürrle über links, Ramos über rechts und Aubameyang stürmte zentral.
  • Nach einer verhaltenen Anfangsviertelstunde wagte sich Dortmund immer weiter aus der Deckung. Besonders die Außen machten richtig Betrieb. Während Schürrle die ersten drei Torschüsse des BVB abgab, rochierte Ramos' Position stets, sodass die Frankfurter Abwehr ihn nicht zu greifen bekam.
  • Im Vergleich zu den meisten Auftritten der vergangenen Wochen fehlte es den Dortmundern häufig an Tempo. Der Spielaufbau wirkte im zweiten Abschnitt der ersten Halbzeit bisweilen behäbig. Häufig operierten die Gäste mit langen Bällen.
  • Das Führungstor direkt nach der Pause war ein Wirkungstreffer. In den folgenden Minuten wirkte der BVB geschockt, während die Eintracht Oberwasser bekam und offensiv auf das 2:0 drückte, ohne dabei die defensive Stabilität zu verlieren.
  • In der Folge nahm Tuchel nach nicht einmal einer Stunde einen Dreifachwechsel vor: Rode, Reus und Dembele ersetzten Weigl, Ramos und Schürrle. Davon versprach sich der BVB-Trainer vor allem mehr Geschwindigkeit über die Flügel. Vor allem Dembele brachte spürbar mehr Spritzigkeit und Tempo auf den Flügel als zuvor Ramos.

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