domingo, 20 de setembro de 2020

Thiago: Liverpool hat das fehlende Puzzlestück

 München - Thiago und fast nix. Der FC Liverpool hat sich auf dem Transfermarkt lange zurückgehalten. Zwar kostete Mane-Backup Diogo Jota mehr Ablöse als der Spanier. Doch als frisch gebackener Triple-Sieger und siebenfacher Deutscher Meister ist Thiago der unumstrittene Königstransfer der "Reds".

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Noch mehr. Er könnte das fehlende Puzzlestück sein, das Liverpool einen weiteren Boost verleihen kann. Denn der 29-Jährige bringt etwas mit, das Trainer Jürgen Klopp in seinem Kader bislang vermisst hat: Kreativität im Mittelfeld, feines Kurzpassspiel und das Auge für die Räume in der Offensive.

"Er bringt eine andere Dimension in unser Spiel", lobte Klopp seinen prominenten Neuzugang. "Er hat einige Fähigkeiten, die ziemlich selten sind, die sehr gut zu uns passen."

Liverpool mit Thiago unberechnbarer

Vor allem wird der FC Liverpool dank Thiago unberechenbarer. Im Mittelfeld hat Klopp jetzt nämlich die Qual der Wahl. Mit Fabinho, Jordan Henderson, Georginio Wijnaldum, Alex Oxlade-Chamberlain und Supertalent Curtis Jones stehen bereits fünf Hochkaräter zur Verfügung. Hinzukommen Oldie James Milner und Ex-Herthaner Marko Grujic.

Bevorzugt setzte Klopp in der Vergangenheit auf ein 4-3-3 mit Fabinho oder Henderson auf der Sechs und davor einem defensiven und einem offensiven Achter. Die Angriffe liefen meist über die Flügel. Dass beide Außenverteidiger, Trent Alexander-Arnold und Andy Robertson, hinter Manchester Citys Kevin DeBruyne in der vergangenen Saison die besten Vorlagengeber der Liga waren, kommt nicht von ungefähr.

Im Mittelfeld versuchten es die "Reds" entweder über lange Bälle in die Spitze, oder Wijnaldum, Henderson oder Milner zogen mit Wucht in Richtung Strafraum. Mit Thiago dürfte sich das Spiel der Engländer etwas verändern.

Thiago als Denker und Lenker

In München bekleidete Thiago, je nach Bedarf, die Sechs oder Acht. Weil es in der Premier League physisch bekanntlich einen Tick härter zugeht als in der Bundesliga, dürfte der quirlige Spanier seine Stärken in Liverpool eher auf der Achter-Position ausspielen können. Als Motor, Denker und Lenker, als Ballverteiler.

Klopp betonte, dass die Verpflichtung von Thiago "keine negativen Auswirkungen auf einen meiner Spieler haben" werde. Doch es ist nur logisch, dass bei dem bestehenden Überangebot im defensiven und zentralen Mittelfeld einige Leistungsträger das Nachsehen haben werden.

Wijnaldum und Keita die möglichen Verlierer

Ein Wechsel von Wijnaldum zum FC Barcelona war spanischen Medienberichten zufolge schon so gut wie sicher. Der Niederländer, Wunsch-Kandidat von Barca-Coach Ronald Koeman, hat sich mit den Katalanen laut "Sport" auf einen Vertrag bis 2023 geeinigt. Nach einem Vier-Augen-Gespräch mit Klopp will Wijnaldum jetzt aber wohl an der Anfield Road bleiben, so "Sky Sports".

Er könnte dennoch einer der Leidtragenden der Thiago-Verpflichtung sein. Auch für Keita wird es wohl eng. Der hoch veranlagte Ex-Leipziger hatte es in den vergangenen Jahren - auch aus Verletzungsgründen - nicht über den Status eines Ergänzungsspielers bei den "Reds" gebracht. Anders als Thiago braucht er für sein Spiel auch mehr Platz.

Thiago passt perfekt ins Spielsystem

Platz, den Liverpool längst nicht mehr hat. Aufgrund der Erfolge der vergangenen zwei Jahre musste Klopp sein System anpassen. War das Spiel in den ersten Jahren unter dem Deutschen eher auf Konterfußball ausgerichtet, ist das heute nur noch selten möglich, viele Gegner stehen tief.

Die "Reds" betreiben zwar immer noch Gegenpressing und greifen überfallartig an. Mittlerweile spielt der Ballbesitz aber eine ähnlich große Rolle wie einst beim FC Barcelona oder aktuell bei den Bayern. Diese neue Ausrichtung ist gerade für Thiago maßgeschneidert, wie er zuletzt beim Finalturnier der Champions League eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Von seinen perfekt getimeten Pässen in die Spitze wird das Sturm-Trio Salah, Mane und Firmino in Kürze profitieren. Es wird aufregend zu sehen sein, wie sich der FC Liverpool mit Thiago weiterentwickelt.

Im Tor, in der Abwehr sowie im Angriff glänzten die "Reds" bereits in den vergangenen beiden Jahren mit Ausnahmekönnern. Jetzt stößt ein weiterer als Taktgeber im Mittelfeld dazu. Das fehlende Puzzlestück.

Die Konkurrenz dürfte sich schon einmal warm anziehen.

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