sábado, 29 de outubro de 2016

Viele Emotionen, keine Tore: BVB und Schalke trennen sich torlos

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Beim umkämpften Revier-Derby gibt es keinen Sieger. Der BVB und Schalke teilen sich die Punkte. Tore gibt es nicht zu bestaunen. Die Analyse.
Borussia Dortmund tritt in der Bundesliga weiter auf der Stelle. Der BVB kam am 9. Spieltag im Revierderby nicht über ein 0:0 gegen den FC Schalke 04 hinaus und hat damit seit vier Partien nicht mehr gewonnen - das gab es unter Trainer Thomas Tuchel noch nie.
Vor 80.179 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park war Schalke im ersten Abschnitt die bessere Mannschaft, wenn auch klare Torchancen ausblieben. Dortmund wurde in den zweiten 45 Minuten deutlich griffiger und kam zu guten Möglichkeiten. Ousmane Dembele scheiterte mit der besten Chance des Spiels am Querbalken.
Der BVB bleibt damit in den vergangenen vier Revierderbys ungeschlagen (zwei Siege, zwei Remis) und baute den Vereinsrekord an ungeschlagenen Bundesligaheimspielen auf 26 aus.
Schalke dagegen hat seit vier Bundesligaspielen nicht mehr verloren (zwei Siege, zwei Remis).

Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Dortmund mit sechs Änderungen in der Startelf gegenüber dem Pokalspiel gegen Union. Neu dabei sind Bürki, Dembele, Aubameyang, Pulisic, Kagawa und Weigl. Sie ersetzen Weidenfeller, Ramos, Larsen (alle Bank) sowie Sahin, Mor (beide nicht im Kader) und Castro (muskuläre Probleme).
Bei Schalke gibt es fünf Änderungen gegenüber dem 3:2-Sieg im Pokal gegen Nürnberg. Geis, Kolasinac, Goretzka, Di Santo und Schöpf ersetzen Caicara, Konoplyanka, Baba, Stambouli (alle Bank) und Huntelaar (verletzt). Damit spielt der S04 mit der gleichen Startelf wie beim 3:0 gegen Mainz vor sechs Tagen. Tekpetey steht erstmals im Bundesligakader der Knappen.
3.: Höwedes gewinnt auf rechts den Ball und lupft auf Di Santo. Der spielt gleich mit der Hacke weiter in die Mitte, wo Schöpf Meyer steil schickt - aber dessen Versuch von halbrechts wird abgeblockt.
21.: Geis lupft aus der Mitte auf den rechts in den Strafraum gestarteten Schöpf. Der will mit dem Dropkick abschließen, aber Sokratis kommt angerauscht und blockt den Ball im Rutschen gut aus der Gefahrenzone.
49.: Langer Ball von Geis links raus zu Kolasinac. Pulisic und Piszczek stehen sich im Weg, weshalb der Schalker aus zehn Metern halblinker Position zum Abschluss kommt. Bürki hat die Fäuste oben und pariert den Linksschuss.
52.: Größte Chance des Spiels! Piszczek flankt von rechts in den Strafraum. Pulisic verlängert per Kopf auf den langen Pfosten. Dort steht Dembele blank und haut die Kugel mit links aus kurzer Distanz an die Latte.

58.: Dortmund spielt Passlack links frei. Dessen Flanke landet in der Mitte bei Pulisic. Die Direktabnahme mit links geht aber deutlich über den Kasten.
68.: Choupo-Moting setzt sich auf rechts prima gegen Ginter durch und hat dann das Auge, um Meyer mit einer scharfen Flanke zu suchen - doch der kommt nahe des Elfmeterpunkts einen Schritt zu spät.
73.: Dembele und Götze spielen links im Sechzehner Doppelpass. Götze taucht in den Strafraum ein und läuft auf Fährmann zu, schießt dem Keeper den Ball aber genau an die Brust.
74.: Dembele schickt Aubameyang aus dem Halbraum perfekt in die Tiefe. Fährmann verlässt den Fünfer, um den Gabuner an der Grundlinie zu stören. Doch der lupft in die Mitte, wo Kolasinac Pulisic im Fünfer mit allerletzter Kraft am Abschluss hindert.
81.: Über Weigl und Götze landet der Ball bei Aubameyang, der den Ball halbrechts im Strafraum volley nimmt. Der Stürmer trifft ihn aber nicht perfekt, so dass er rechts neben dem Kasten landet.
Fazit: Der BVB enorm schwach im ersten Abschnitt, Schalke die klar bessere Mannschaft. Nach der Pause drehte Dortmund auf und kam zu guten Möglichkeiten. Am Ende ein gerechtes Ergebnis nach zwei grundverschiedenen Halbzeiten.

Der Star des Spiels: Sead Kolasinac. Kämpferisch bärenstarke Leistung, diszipliniert im Verteidigen und mit gutem Timing fürs Herausrücken in die Offensive. Verhinderte mit einer tollen Grätsche gegen Pulisic die Dortmunder Führung und gewann fast 70 Prozent seiner Zweikämpfe.
Der Flop des Spiels: Shinji Kagawa. In der Vergangenheit häufiger mit starken Leistungen im Derby, aktuell aber außer Form. War um Struktur bemüht, brachte offensiv aber während der gesamten Einsatzzeit nichts Zählbares zustande und konnte sich in den direkten Duellen kaum entscheidend durchsetzen.
Der Schiedsrichter: Dr. Felix Brych. Pfiff sein drittes Revierderby und kam nicht besonders gut in die Partie. Muss das Einsteigen von Kolasinac gegen Pulisic zwingend mit Gelb bestrafen, sah dabei aber nicht einmal ein Foul (5.). Gelb für Kagawa kurz darauf nach Foul an Geis war im Verhältnis dazu nicht gerechtfertigt. Lag ansonsten bei den persönlichen Strafen aber richtig. Ebenfalls korrekt, beim unabsichtlichen Handspiel von Höwedes nach Dembeles Heber im Schalker Strafraum nicht auf Elfmeter zu entscheiden (48.). Drückte beim Foul des bereits verwarnten Nastasic an Pulisic beide Augen zu (59.).

Das fiel auf:

  • Der BVB verzeichnete nach den ersten 45 Minuten nicht einen einzigen Torschuss, das gab es seit detaillierter Datenerfassung im Sommer 2006 noch nie. Der Grund: Schalke agierte gegen den Ball enorm kompakt sowie taktisch flexibel. Kolasinac (links) und Schöpf (rechts) zogen sich in die Defensive zurück und füllten situativ die Dreierkette zum 5-3-2 auf. Die fünf Spieler weiter vorne halfen zwar hinten mit aus, liefen aber auch immer wieder gemeinsam den Dortmunder Aufbau an, so dass beim BVB wie zuletzt schon häufiger gesehen ein großes Loch im Zentrum und zu große Abstände zwischen Defensive und Offensive klafften.
  • Mit Ball blieben die Knappen bei der Dreierkette, die Außenverteidiger rückten weit auf. Nach vorne ging es meist über die Flügel, auch Höwedes schaltete sich immer wieder offensiv mit ein. S04 kombinierte im Angriffsdrittel gefällig, die letzten Pässe kamen aber nicht an.
  • Dortmunds Ballvortrag geriet deutlich zu vorhersehbar. Götze und Kagawa boten sich oft tief an und verließen damit die Halbräume, die dann verwaisten, da Dembele und Pulisic die Außen hielten. So fehlten der Borussia Tiefgang und Tempo, im Rücken der Schalker Defensivspieler war die vorderste Linie des BVB nicht anspielbar. Das führte zu viel brotlosem Ballbesitz auf Seiten der Hausherren.
  • Nach der Pause wachten die Hausherren auf und agierten zielstrebiger. Der dann stark verbesserte Götze besetzte konsequenter den linken Halbraum zwischen den Linien, Passlack rückte häufiger mit seinem starken rechten Fuß ein und öffnete damit Räume auf dem Flügel - und prompt kam Dortmund zu Torchancen. Schalke stand in der Anfangsphase der zweiten 45 Minuten zu tief, der Weg nach vorne geriet im Umschaltspiel bisweilen zu weit.
  • Da Dortmunds Druck zunahm, kam es immer seltener zu Schalker Entlastung. Dembele rückte nach Schürrles Einwechslung auf die Acht, Götze schob zur anderen Seite. Die Knappen blieben gegen den Ball aber weiter diszipliniert, wenn sie auch die linke Dortmunder Seite nicht mehr dauerhaft schließen konnten.

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