quarta-feira, 30 de outubro de 2019

Kritik am FC Schalke: Warum die Halloween-Kampagne mit McKennie keinesfalls rassistisch ist

Am gestrigen Donnerstag, den 31. Oktober, wurde auch in Deutschland wieder Halloween gefeiert. Wie es üblich ist, haben auch mehrere Vereine über ihre Social-Media-Kanäle an dem "Fest" teilgenommen. Auf ​Schalke kam dafür nun Kritik auf; die Kampagne mit Weston McKennie als Protagonist weise rassistische Züge auf. Eine gefährliche Interpretation, wie ich meine. Ein Kommentar.

Halloween als Fest kommt ursprünglich aus Irland, die Tradition des (modernen) Feierns dieses Tages aus den USA. Heutzutage wird es genutzt, um sich gruselig zu verkleiden, um andere Leute zu erschrecken und um Süßigkeiten an den Türen der Nachbarschaft zu bekommen. 

Halloween-Post als Zeichen rassistischen Gedankenguts auf Schalke? Mitnichten!


Auch Fußballvereine nutzen diese Zeit, ebenso Feste wie Ostern oder Weihnachten, für Social-Media-Aktionen sowie für Werbung und mehr Reichweite. Der FC Schalke 04 hat dies zum Anlass genommen, um ein Fotoshooting im Grusel-Stil mit Fan-Liebling Weston McKennie zu machen. Die Fotos wurden dementsprechend gestern, an Halloween, und die Woche zuvor im Schalker Kreisel (Mitglieder-Magazin des Vereins) im Rahmen eines Interviews genutzt. 

Das unter einigen S04-Anhängern beliebte Fan-Portal und Fan-Podcast blauer.salon hat diesen Twitter-Post (s.u.) zum Anlass genommen, um die Aktion in eine Linie mit den ​rassistischen Äußerungen von Clemens Tönnies zu stellen. 


Des Weiteren wurde kritisiert, dass McKennie für die Porträts ausgewählt wurde. Die Begründung: Ein schwarzer, amerikanischer Spieler, mit blutverschmiertem Gesicht im Gefängis-Overall mit der Bildunterschrift "hungrig und bissig" - das bediene ein "rassistisches und kolonialistisches" Denken. 

Das ist meiner Ansicht nach nicht nur viel zu weit und abstrakt gedacht und wirklich sehr weit hergeholt, sondern auch schlichtweg übertrieben und den weiteren Umständen (bspw. das Kreisel-Interview und seiner Verbindung zu Halloween) nicht gerecht werdend.

USA-Herkunft, typische Darstellung sowie weitere Hintergründe zum Fotoshooting


McKennie ist als einziger US-Amerikaner im Profikader des S04 nun einmal die Auswahl, wenn es um Halloween geht. Die moderne Tradition und die Verbreitung des Fests, ob man es nun mag oder nicht, kommt aus den USA. Dass man sich gruselig schminkt und als böse bzw. gefährlich darstellt, liegt im Sinne des Anlasses. Motive wie Skelette, Verbrecher oder auch blutrünstige Gestalten sind dabei typisch und dass man den Spieler als Verein so ablichtet auch nicht verwerflich. Und schon gar nicht zeigt es eine etwaige "Leitlinie" des Vereins, der als "unreflektierter, rassistischer Schweineschlachterverein" (Verbindung zu Tönnies) betitelt wird. 

Den Schalker Kreisel habe ich thematisiert, weil dort dieses Fotoshooting bereits vor einer Woche veröffentlicht wurde. Dort begab man sich in das Grusellabyrinth Bottrop mit der Einleitung "Der Brauch des heimatlichen Halloween ist Weston McKennie bestens bekannt" - also auch hier der klare Verweis auf die US-amerikanische Herkunft des 21-Jährigen. 

Dort wurde er zudem nicht nur als Gefangener dargestellt, sondern auch als gruseliger Motel-Page. Der Untergrund des Interviews: "Taktik: Angst und Schrecken verbreiten. Wie auf dem Rasen."


Der dazu getroffene Vergleich zur schrecklichen Polizeigewalt in den USA, zum grauenhaften Sklavenzeitalter oder zu den teils unmenschlichen Umständen in den amerikanischen Detention-Centers, in denen Flüchtlinge zeitweise untergebracht werden, verbietet sich in einem solchen Zusammenhang. Natürlich kann man Darstellungen seitens des Vereins kritisieren, immer und überall. Dass man ein solch harmloses Shooting, das sich eindeutig auf die Herkunft, nämlich Texas, von McKennie bezieht und lediglich zum Anlass von Halloween und für ein weiteres Interview genutzt wurde, als rassistisch bedenkt und andeutet, derartige Strukturen seien im Verein derart tief verankert, ist jedoch weit über das Ziel hinausgeschossen. 

Es ist kein allzu großes Thema, es ist eine Meinung und eine Ansicht, die man befürworten oder kritisieren kann. In einer Zeit, in der es wichtig und entscheidend ist, sich Rassismus und Diskriminierung entschlossen entgegenzustellen, ist ein solcher Fingerzeig auf eine vermeintlich schlimme Kampagne aber nicht hilfreich. 

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