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Bayern-Leihgabe Adrian Fein spielt zur Zeit beim HSV groß auf
Adrian Fein ist der Mann der Stunde in der 2. Fußball-Bundesliga. Beim Hamburger SV hat die Leihgabe des FC Bayern einen Senkrechtstart hingelegt, der auch den Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters nicht entgangen ist. Im kommenden Sommer endet der Vertrag des 20-Jährigen beim HSV - eine Kaufoption hat der Klub nicht. Doch wären Hasan Salihamidzic und Co. gut beraten, den Mittelfeldspieler schon zu diesem Zeitpunkt zurück in seine Heimat zu holen? Oder sollten sie vorerst noch die Finger von ihrem Juwel lassen?
An der Säbener Straße jedenfalls träumt man von einem weiteren erfolgreichen Modell à la David Alaba, Toni Kroos oder Philipp Lahm, die allesamt nach ihrer Ausbildung in der Bayern-Jugend für einen gewissen Zeitraum an anderer Stelle reiften und gestärkt zum FC Bayern zurückkehrten. Warum also sollte dies nicht auch bei Adrian Fein klappen? Einem waschechten Münchner, der schon 2006 zum Landeshauptstadt-Klub kam.
Die Bilanz nach zehn Spieltagen in der 2. Liga sieht jedenfalls hervorragend aus: Nach einem vorangegangenen (Leih-)Jahr bei Jahn Regensburg hat sich Fein in Hamburg in der Kürze der Zeit zum unverzichtbaren Faktor im Mittelfeld entwickelt, verpasste keine Minute im Dress der Rothosen.
Der U21-Nationalspieler interpretiert seine Rolle in der Zentrale dabei wahlweise als robuster Sechser mit Abräumer-Qualitäten oder kreativer Achter, der das Spiel dirigiert und mit klugen Pässen dafür sorgt, dass es in der Offensive gefährlich wird. Fast 88 Prozent seiner 624 Zuspiele fanden ihren Abnehmer - ein Top-Wert.
Fein, der das kleine Münchner Stadtwappen auf dem Arm trägt, scheut kein Duell
Nicht umsonst ist Dieter Hecking vom erst 20-jährigen Denker und Lenker begeistert. "Adrian findet immer wieder Lösungen", lobte der HSV-Trainer den Shootingstar zuletzt, der bereits zwei Vorlagen für sich verbuchen konnte: "Er will nicht nur verteidigen und das Spiel von hinten gestalten, sondern auch offensiv Akzente setzen."
Feins Vater würde seinen Sohn gern weiter beim HSV sehen
Genau wie Hecking ist auch Feins Berater Thies Bliemeister zufrieden mit der rasanten Entwicklung des Mittelfeld-Motors, die ihm zum aktuellen Zeitpunkt die viertbeste Note (2,6) aller Zweitliga-Spieler im Fachmagazin "kicker" eingebracht hat. Ein Fingerzeig für die Zukunft? Vorerst nicht! "Es ist noch viel zu früh, um sich ernsthafte Gedanken über das Jahr hinaus zu machen", wiegelte der Agent des Youngsters in Hamburger Medien ab.
Allerdings ließ Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic, der in jungen Jahren selbst Erfahrungen in der Elbstadt sammelte und von dort den Sprung nach München wagte, vor Kurzem in der "Sport Bild" durchblicken, dass der Jung-Nationalspieler "nach überzeugenden Lehrjahren im Profifußball" in der kommenden Saison beim FC Bayern eine größere Rolle spielen könnte.
Feins Vater Oliver ist von der Idee jedoch noch nicht vollends angetan. "Als junger Spieler muss man die Bayern mit Vorsicht genießen", erklärte Papa Fein im "Hamburger Abendblatt" in der Sorge um ausreichend Spielzeit für seinen Zögling und fügte an, dass er seinen Sohn nach einem möglichen Aufstieg des HSV lieber noch ein Jahr in Hamburg sehen würde.
Passend dazu sollen die die Bayern angeblich zur Zeit daran arbeiten, den bis 2021 datierten Vertrag des 20-Jährigen zu verlängern. Damit hätten sie die Möglichkeit, Fein ein weiteres Jahr (ohne Kaufoption) zu verleihen. Pläne, die mit Blick auf die Entwicklung des U21-Nationalspielers durchaus Sinn ergeben könnten.
Fein: "Irgendwann würde ich gern beim FC Bayern spielen"
Schließlich wäre der Schritt zum deutschen Rekordmeister, wo der tägliche Druck im Titelkampf sowie die Champions League auf den Mittelfeldspieler warten würden, sehr groß. Die Last auf den Schultern könnte den 20-Jährigen erdrücken, zumal die Duelle um die Stammplätze noch einmal deutlich intensiver geführt werden als beim HSV. Das weiß auch Fein. "Der FC Bayern ist ein absoluter Top-Klub. Dort ist es für jeden Spieler schwer ist, weil es so viele Weltklassespieler gibt."
In Person von Thiago hätte Fein einen Hochkaräter vor der Nase, der allein aufgrund seiner großen Erfahrung und seinem Standing vor dem aufstrebenden Youngster stehen würde. Auch Javi Martínez und Mickaël Cuisance beanspruchen einen Platz im Team.
"Da muss man schon genau einordnen, ob es nicht vielleicht besser ist, erst mal mehr Erfahrung zu sammeln und danach dann dort anzugreifen. Irgendwann würde ich gerne bei den Bayern spielen", sagte Fein in der "MOPO" und fügte an: "Aber das ist alles Zukunftsmusik."
Klar ist: Die Münchner werden an ihrem Juwel festhalten. Ein weiteres Jahr im Schaufenster - ob beim HSV oder im Fall eines verpassten Aufstieges bei einem Klub wie Hoffenheim - könnte Fein gut tun, um im Sommer 2021 als gereifter Profi in seiner Münchner Heimat anzugreifen - für den FC Bayern gilt bis dahin: Nur gucken, nicht anfassen!
Chris Rohdenburg
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