Clemens Tönnies muss sich dieser Tage auf verschiedenen Ebenen gewaltiger Kritik stellen. Seine Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück macht als größter Infektionsherd in ganz Europa auf sich aufmerksam, da geht die Krise beim FC Schalke 04 fast unter. Dennoch erfreut sich der Aufsichtsratschef weiterhin der Freundschaft einflussreicher Personen in Medien und Sport. Unter anderem der von Uli Hoeneß.
So verwundert wenig, dass der Ehrenpräsident des FC Bayern seinem Freund aus der Fleischbranche zur Seite steht. „Teilweise erinnert es mich an meine Zeit mit der Steuersache. Ich glaube, wenn man mal in so einer Maschinerie drin ist, dann versucht da jeder, den anderen noch zu überholen mit seiner Kritik“, so Hoeneß gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Zur Erinnerung: Bei der „Steuersache“ ging es um 28,5 Millionen Euro, die er dem Fiskus hinterzogen hatte.
„Zu Fehlern muss man stehen“
Dafür wurde Hoeneß zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt, die er zur Hälfte absaß. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun auch gegen Tönnies, dessen Fabrik für einen lokalen Lockdown in zwei Kreisen von Nordrhein-Westfalen verantwortlich ist. „Wenn Fehler gemacht wurden, muss man dazu stehen. Das tut er ja. Wenn Dinge zu ändern sind, dann muss man das auch tun.“
„Dann gibt es kein Halten mehr“
„Ich gehe davon aus, dass er das tut, wenn es notwendig ist“, sagt Hoeneß. Ihm gehe es aber gegen den Strich, dass die Öffentlichkeit die Verdienste von Tönnies „jetzt plötzlich in Schutt und Asche redet“. Es sei ein Zeichen der Zeit und ein generelles Problem in der Gesellschaft, echauffiert sich der langjährige Bayern-Boss. „Wenn du dran bist, dann gibt es kein Halten mehr. Und das erlebt er jetzt gerade am eigenen Leib.“
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