terça-feira, 11 de fevereiro de 2020

Matthäus watscht "Machtmensch" Klinsmann ab


Lothar Matthäus hält wenig vom Vorgehen von Jürgen Klinsmann bei Hertha BSC
© Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de
Lothar Matthäus hält wenig vom Vorgehen von Jürgen Klinsmann bei Hertha BSC
Nach nur 76 Tagen im Amt gab Jürgen Klinsmann am Dienstag überraschend seinen Rücktritt als Trainer von Hertha BSC bekannt. Kurioserweise per Facebook und nachdem der Klub im Winter über 70 Millionen Euro für Neuzugänge investierte. Für Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus kein nachvollziehbares Verhalten.
"Jürgen ist ein Machtmensch, der alles oder nichts spielt", urteilt Matthäus auf "Sky". Die Möglichkeit, in Berlin einen Weltklub zu schaffen, seien nach dem Einstieg des millionenschweren Investors Lars Windhorst durchaus da gewesen, "Klinsmann schlage bei seinen Projekten" allerdings "ein sehr hohes Tempo an". "Vielleicht ist es ihm zu langsam gegangen. Vielleicht hat er gemerkt, dass er das nicht umsetzen kann", vermutet Matthäus.
Matthäus bedauert allerdings, dass der ehemalige Mittelstürmer der Hauptstadt den Rücken gekehrt hat. "Als Trainer hat er in Berlin ein Zeichen gesetzt, mit ihm als Gesicht. Das hätte meiner Meinung nach auch über längere Zeit gut zusammengepasst. [...] Er war nicht nur für die Hertha wichtig, sondern auch für die Bundesliga-Strahlkraft über die Grenzen hinaus."




Dass Klinsmann in den Aufsichtsrat der Berliner wechselt, hält Matthäus jedoch für keine gute Idee: "Ob das noch zusammenfindet und noch funktioniert in der Zukunft, da bin ich gespannt. Ich weiß nicht, was das für einen Nachgeschmack hat", so Matthäus.
Zudem hinterlasse der eigenwillige Abgang bei anderen Bundesliga-Klubs einen schlechten Eindruck: "Wenn man nach zehn Wochen hinschmeißt, ist der Namen Klinsmann bei manchen Vereinen sicher eine Schublade tiefer gerutscht."

Mehr dazu: Klinsmann packt aus: Darum ist bei Hertha BSC Schluss


"Es gab einfach verschiedene Denkweisen und vor allem verschiedene Kulturen. Und verschiedene Arten der Herangehensweise", erklärte Klinsmann seinen Rücktritt gegenüber "Bild" und fügte an: "Natürlich geht es auch um die Kompetenzverteilung. Nach meinem Verständnis sollte ein Trainer - nach dem englischen Modell - die gesamte sportliche Verantwortung tragen. Also auch über Transfers. Das gibt der Position wesentlich mehr Power. Das hat sich in Deutschland mit Sportvorständen und Direktoren anders entwickelt. Da finde ich mich nicht wieder. Es geht viel zu viel Energie verloren für Dinge, die außerhalb des Spielfeldes liegen."

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